Dunkle Macht des Herzens: Roman (German Edition) by Feehan Christine

Dunkle Macht des Herzens: Roman (German Edition) by Feehan Christine

Autor:Feehan, Christine [Feehan, Christine]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Luebbe
veröffentlicht: 2009-03-16T23:00:00+00:00


Kapitel 9

Ein Windstoß fegte in die Hütte und blies feinen Sprühregen herein. Jacques schob Shea sanft hinter sich. »Die anderen kommen«, warnte er sie.

Shea tastete hinter ihrem Rücken nach der Wand. Diese Leute waren eindeutig eine andere Spezies. Ihr Vater war auch einer von ihnen gewesen. Zum Teil war sie fasziniert und aufgeregt. Wenn sie das alles als Wissenschaftlerin hätte studieren können, wäre sie in ihrem Element gewesen. Aber sie war in dieses Drama selbst verwickelt, statt es aus sicherer Entfernung zu beobachten. Sie packte Jacques am Handgelenk. »Lass uns von hier verschwinden, weit weg von diesem Ort und diesen Leuten.«

»Es ist wichtig, möglichst viel in Erfahrung zu bringen.« Seine Stimme war leise und eindringlich, dabei aber bewusst zärtlich, und sie schien Shea in einen Kokon der Geborgenheit einzuspinnen. »Der Heiler kommt mit dem anderen, der sich mein Bruder nennt. Die Frau ist bei ihnen.« Es verunsicherte ihn, dass er nicht wusste, wer der dritte Mann war. Er traute keinem von ihnen ganz. Tief im Inneren wusste er, dass seine Peiniger ihm etwas Kostbares genommen hatten, das er nie ganz wiedererlangen würde.

Sheas Hand stahl sich seinen Arm hinauf, und ihre Stirn ruhte in einer liebevollen Geste der Solidarität an seinem breiten Rücken. Da Jacques es nicht ertragen konnte, sich vollständig aus ihrem Bewusstsein zurückzuziehen, fiel es ihr leicht, das Echo seiner Gedanken aufzufangen, wenn sie es wollte. »Was man dir auch genommen hat, Jacques, es hat dich stärker gemacht. Der, der dich geheilt hat, hat wahre Wunder gewirkt«,

flüsterte sie und meinte es auch so. »Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Aber im Grunde war es deine Entschlossenheit, die dich am Leben gehalten hat.«

Jacques versuchte, aus ihrer Stimme herauszuhören, dass sie ihn trösten wollte, aber stattdessen hörte er Interesse in ihrer Stimme und leichten Neid, weil Gregori auf so magische Weise und so schnell heilen konnte. Der Karpatianer hatte mit einer einzigen Behandlung geschafft, was ihr nicht gelungen war. Bevor er etwas erwidern und ihr sagen konnte, dass sie es trotz allem war, die ihm das Leben gerettet hatte, wehte der Wind Regen und Nebelschleier zur offenen Tür herein.

Gregori, der Heiler, materialisierte sich schimmernd aus dem feinen Nebel, Mikhail und Raven folgten ihm. Jacques kniff die Augen zusammen, als augenblicklich Erinnerungsfetzen wachgerufen wurden. Im Körper einer Eule fliegen, in Gestalt eines Wolfs durch den Wald laufen, zu Nebel und Dunst werden … Hinter ihm stockte Shea der Atem, und sie starrte erst ihre Besucher, dann Jacques an. Sie war ehrfürchtig und erschrocken über dieses Phänomen, gleichsam aus dem Nichts aufzutauchen. Und bei all dem wurde diese Demonstration von Macht völlig beiläufig gegeben.

Gregoris helle silbergraue Augen untersuchten jeden Zentimeter von Jacques. »Du siehst besser aus. Wie geht es dir?«

Jacques nickte langsam. »Viel besser. Danke.«

»Du brauchst Nahrung. Deine Frau sieht immer noch blass und angegriffen aus. Sie sollte sich ausruhen. Wenn du willst, kann ich ihre Blutergüsse heilen.« Gregori machte sein Angebot beiläufig und zurückhaltend. Seine Stimme war so schön und bezwingend, dass es fast unmöglich schien, ihm etwasabzuschlagen. Ihr Klang erinnerte an das Rascheln von schwarzem Samt und war voller Reinheit.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.